lørdag 18. desember 2010

Hyttetur und Weihnachtsfeiern

Da bin ich wieder. Alle Feiern sind überstanden, aber jetzt gibt es viel, viel, viel zu viel zu erzählen und ich schulde auch immer noch einen Bericht über die Hyttetur. Aber wenn ich nicht bald anfange, komm ich nie dazu. Aaaaaaaaaalso:

Die Hyttetur. Das ist jetzt schon eine ganze Weile her, das war das letzte Wochenende im November. Mein Gastvater hat mich und meinen Schlafsack am Freitag nach Grimseid gefahren, wo die Hütte steht. Die Hütte ist eigentlich keine Hütte, sondern ein Haus mit Küche, Bad, mehreren Doppelstockbettenzimmern und einem grossen "Saal" mit Ofen.
Da es in der Woche vorher gerade richtig kalt geworden war und wir seid längerer Zeit die ersten Besucher waren, war es eisekalt im ganzen Haus und wir haben erstmal alle unsere Sachen irgendwo liegenlassen und uns alle 13 in die Küche gequetscht, weil es da dank laufendem Herd, vielen Leuten und Enge schon relativ warm war. Gemacht haben wir alles mögliche. Einmal natürlich getanzt, aber wir haben auch "Mein rechter, rechter Platz ist leer" für Fortgeschrittene gespielt, oder Stadt/Land/Nobelpreisgewinner/Instrument. Ausserdem haben wir Pfefferkuchen gebacken und Tassen angemalt und Tacos gegessen. Tacos ist hier sowieso ein Nationalgericht, ich møchte mal wissen, woran das liegt. Kennen tut man das ja auch in Deutschland, aber so häufig gibts das da nicht.
Das Haus haben wir allerdings nie verlassen, dafür war es viel zu kalt. Am Sonntag war dann gegen Mittag schluss und nachmittags war dann Grøtfest mit YFU. Grøtfest bedeutet, dass man zusammen Unmengen "Risgrøt" (Milchreis) verputzt und wer in seiner Portion eine Mandel findet, der bekommt einen Preis. Ausserdem konnte man die ganzen YFU-Leute wiedersehen, auch die anderen beiden ATS, die hier in der Gegend wohnen. Es ist doch immer wieder ganz nett, sich mal mit Leuten auszutauschen, die die gleichen Probleme haben. Allerdings wird es immer merkwürdiger, mit jemandem Deutsch zu sprechen, der sich nicht an der anderen Seite des Telefons befindet.
Am Wochenende darauf gab es Besuch aus der Nähe von Oslo - Krissie, eine von den anderen YFU-Deutschen, war in Bergen um ihre Gastschwester zu besuchen und wir haben uns zusammen mit Sally (die auch eine YFU-Deutsche ist) in Bergen getroffen und hatten einen schönen Tag mit Dominosteinen, kalten Füßen, Wikingerladen und Gemüselasagne - und es war wirklich faszinierend, das Krissie tatsächlich ein anderes Norwegisch spricht als Sally und ich.

Und dann war da natürlich letztes Wochenende - die Klassenfeier ist zwar ausgefallen, weil wir uns alle verplant hatten und bis Freitag keiner wusste, wo wir denn nun eigentlich hingehen sollen, aber ansonsten war es wunderbar. Donnerstag abend sind die beste Freundin meiner Gastmamma und Martin angereist (ich habe von Laura, die dieses Jahr aus Estland in Norwegen ist, erfahren, wann Martin angkommt - spricht doch für die Verplantheit der Norweger im Allgemeinen und der meiner Gastfamilie im Besonderen ... ). Ich wurde dann allgemein bedauert, weil ich fast die einzige war, die Freitag um 6:00 Uhr aufstehen musste, um in die Schule zu gehen. Ausgerechnet Physikblocktag, es war sooo langweilig. Nachmittags als ich nach Hause kam, war nur Martin da und wir haben die Zeit genutzt, ausführlich über die Familie zu lästern - nein, so schlimm war es nicht, aber es war ganz lustig, mal mit einem anderen "Halbaußenstehenden" zu reden. Und ich hab mich ganz umsonst gegrault, sein Norwegisch ist auch nicht perfekt. Abends habe ich dann mit einer Gastschwester und Gastmamma die Tische für die Geburtstagsfeier gedeckt - ich bin immer noch vollkommen fasziniert. Meine Gastfamilie ist die liebste, aber verplanteste und aufräumunfähigste Familie Norwegens, aber beim Tischdecken musste alles tipp-topp sein, mit extra akkurat ausgerichteten Gläsern und gefaltenen Servietten und extra-polierten Gabeln und was nicht noch alles. Ich bin ja mehr so der "Das fällt doch eh keinem auf"-Typ, aber was tut man nicht alles. (-; Am Samstag war dann der grosse Tag - erstaunlicherweise waren wir alle pünktlich fertig, obwohl 7 Menschen mit 2 Bädern duschen mussten, wobei das Wasser jeweils nur für eine Dusche gleichzeitig funktioniert. UND - ich will ein Junge sein. Wirklich. Ich hasse es, mir Gedanken über "Was soll ich anziehen" machen zu müssen. Es hieß "schön, aber nicht notwendigerweise Gala", worunter ich mir natürlich viel vorstellen konnte - ein Hemd und eine Hose wär so einfach gewesen, aber so? Ringelstrumpfhosen oder nicht, Schuhe hab ich keine, muss ich welche leihen, mit Absätzen kann ich aber nicht gehen und schon gar nicht tanzen - uff. Nun, im Endeffekt bin ich nicht nackt gewesen, aber trotzdem. Die Feier war ganz schön. Es gab Rentier, was sicher nicht mein Lieblingsgericht wird, aber das Kuchenbuffet war wunderbar. Es wurde vor dem Essen und nach dem Essen zusammen je ein Lied gesungen und danach auch getanzt. Insgesamt war es viel besser als alle Familienfeiern die ich in Deutschland je erlebt habe, allerdings wurden ich und Martin dauernd von irgendwelchen Verwandten angesprochen, die uns kannten, an die wir uns aber nicht erinnern konnten. Wir haben bestimmt 5 mal zu hören bekommen, dass man gar nicht merkt, das wir uns erst zwei Tage kennen und wie gut wir oder er oder ich norwegisch sprechen und das wir ja sogar tanzen können und was nicht noch alles. Und voher Leute, die mich vielleicht zweimal gesehen haben, wissen wollen, wie ähnlich ich doch meinem Gastvater bin, würde mich auch mal interessieren. Mein Gastopa spricht konsequent Deutsch oder Englisch mit mir, auch wenn ich inzwischen auf Norwegisch antworte, ausserdem spricht er auch Deutsch mit allen anderen, wenn ich dabei bin, nur versteht das dann keiner. Also ja, der Abend war ein Erlebnis für sich.

Am Sonntag waren wir dann auf Weihnachtsbaumjagd, schliesslich war ja am Dienstag schon die erste Weihnachtsfeier. Der Weg war extrem vereist und niemand hat es geschafft auf den Beinen zu bleiben, aber dafür haben wir jetzt einen Extra-Klasse-Weihnachtsbaum. Bei den vielen blauen Flecken muss er einfach schön sein.
Und am Dienstag war dann Weihnachten. Frühmorgens sind Martin und ich auf den nächsten Berg gestiegen, um Sonnenaufgangsfotos zu machen, nur leider hat es geschneit und war neblig, sodass daraus nicht viel geworden ist. Es war auch da extrem glatt und ich habe runterwärts unfreiwillig ausprobiert, ob es nicht mit Judo-vorwärts-fallen schneller geht - ja, es geht schneller, aber ich empfehle es nicht.
Als wir wieder zu Hause waren, gab es Weihnachtsbrunch, danach Baumschmücken und massenweise Kitzelattacken und irgendwann auch schon wieder Essen - Pinnekjøtt. Fragt mich nicht, was das ist, ich weiss es nicht. Es ist irgendwie Schaf oder Lamm und irgendwie gesalzen oder getrocknet oder beides und es wird irgendwie gekocht und es sind Birkenstäbchen involviert - es ist essbar, aber warum man das unbedingt zu Weihnachten essen muss, versteh ich nicht ganz. Ja, und Geschenke gab es auch. Ich habe zwei Wollunterhemden bekommen und ich frage mich wirklich, ob jemandem vielleicht aufgefallen ist, dass ich andauernd friere, egal wie warm es eigentlich ist ...
Tja, und am Mittwoch/Donnerstag sind dann alle Geschwister nach Peru und Estland abgehauen und ich bin noch übrig und freue mich auf den nächsten Weihnachtsabend.

Ich frage mich gerade, ob wohl jemand an Bildern interessiert wäre, auch wenn es keine Bilder mit Personen wären?

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