Ravna: „Nei, det er
dessverre ikke rabatt for pensjonister, det koster 70 kroner for alle.”
Kunde: ”Er du
engelsk?” (Bist du englisch? = Kommst du aus England?)
Ravna: ”Nei. Altså, jeg er ikke norsk heller, men
jeg er ikke engelsk.”
Eine Stunde später:
Ravna: ”Thank you. It’s best to begin downstairs.“
Kunde: “Are you
Scottish?”
Ravna: “Oh, ähm – häääh?
………. No. I’m German.”
Nach einigen Minuten:
Kunde: „Tu tickets, pliiies!“
Ravna: „Hundertvierzig Kronen bitte! Hier sind Ihre Tickets und wir
empfehlen Ihnen, unten anzufangen.“
Kunde: „Oh, Sie sprechen aber gut Deutsch!“
Ravna: „ …“
Manchmal ist es aber auch zum Verrücktwerden! Über Weihnachten war ich
in Berlin, dann habe ich eine Woche mit einer Freundin aus Deutschland in
Bergen verbracht, dann hatte ich Besuch aus , Australien und plötzlich war ich
auf Arbeit, hatte einen Monat lang kaum ein Wort Norwegisch gesprochen und alle
Sprachen und Akzente wirbelten durcheinander. Auch wenn ich mir das Schottisch nicht
so ganz erklären kann, ich kann ja noch nicht einmal ein vernünftiges rollendes
R.
Das ist nun aber auch schon wieder eine Weile her, und inzwischen
studiert das zweite Semester auch schon wieder fast zwei Wochen so vor sich
hin, und Ravna versucht verzweifelt, sich daran zu erinnern, wo sie denn gleich
nochmal die große Tüte Motivation hingelegt hat, die doch unterm Weihnachtsbaum
lag. 3000 Seiten über kulturelle und historische Perspektiven auf Gesundheit
und kulturwissenschaftliche Methoden wollen bis Mitte Mai gelesen werden, aber
neben meiner neu entdeckten Liebe zu Hörbüchern, einer gewissen britischen
Fernsehserie und Shakespeares Richard II. (ja doch, ich bin komisch. Wer sonst
freut sich um 2:00 nachts über die Parallelen zwischen „thou hast“ und „du hast“?),
sehen die für viel Geld erstandenen Lehrbücher einfach ein bisschen blass aus.
Diese Woche wird das alles sowieso nichts mehr, denn morgen beginnt
das Mittelseminar von YFU Norwegen, das dieses Jahr hier in Bergen stattfindet.
Die norwegische Haltung, was genaue Planung und Vorbereitung angeht, treibt
mich in den Wahnsinn, und am Ende wird doch wieder alles glatt laufen und ganz
wunderbar sein. Aber niemand würde behaupten, man merke gar nicht, dass ich
kein Norweger bin, wenn er wüsste, wie unglaublich gestresst mich das alles
macht!
Im Studentenwohnheimskollektiv, dritter Stock, erste Tür rechts, werden wir jetzt auch endlich eine Putzliste einführen! Nach einem halben Jahr! Jiiipppieeh! Nicht, dass ich so unglaublich gerne putzen würde. Aber wenigstens brauch ich dann kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn die Nachbarin rechts wieder dreimal hintereinander alles alleine gemacht hat, und wir können dem Nachbarn links endlich beibringen, dass Küchenputzspray in Kombination mit trockenem Geschirrhandtuch nicht so gut gegen fettige Herdplatten hilft, wie in der Werbung. Und überhaupt. Ordnung und Sauberkeit und so. Wenn ich schon kein Deutsch mehr kann, muss ich ja wenigstens an etwas anderem festhalten.