torsdag 18. oktober 2012

Zukunftsmusik

Nach über einem Jahr kann ich mich nun doch mal dazu durchringen, mich mal wieder zu melden. Es ist viel passiert, zu viel, um sich an alles zu erinnern, und zu viel, um alles aufzuschreiben. Ich wohne wieder in Deutschland, ich fühle mich auch ganz wohl, aber so ganz hundertprozentig das Richtige ist es auch nicht. Zu Hause und mit Freunden ja, aber das aus-dreizehn-mach-zwölf-sparen-wir-viel-Geld-Abitur raubt mir Zeit und Nerven und ich kann mich dem Eindruck nicht entziehen, schulisch sei in Norwegen alles viel besser gewesen. Allerdings hatte ich da eh keinen Druck, schließlich brauchte ich die Noten da höchstens für mein Ego.
Trotzdem habe ich beschlossen, den völlig unüberlegten, undurchdachten und überhaupt total unverantwortlichen Versuch zu wagen, meinen Aufenthaltsort etwas dauerhaften nach Norwegen zu verlegen. 2013 möchte ich in Bergen studieren, mindestens für drei Jahre. Die meisten Leute scheinen das für mittelschweren Wahnsinn zu halten, aber wenn ich nicht jetzt unvernünftig bin, wann dann? Und alles, was passieren kann, ist, dass ich eine Menge Geld zum Fenster rausschmeiße und dann doch selbstfinanziert in Deutschland studieren muss.
Aufgrund dieser hirnrissigen Ideen bin ich Dienstag vor einer Woche nach Bergen geflogen. Einerseits, um meine Gastfamilie zu besuchen, andererseits, um einen Norwegischtest zu schreiben, der beweisen soll, dass ich genug Norwegisch kann, um zu studieren. Fünf Stunden lang hatten ich und 68 andere Aufgaben zu Lese- und Hörverstehen und zur Schreibfähigkeiten zu bearbeiten. Ich wage die Behauptung, dass es ganz gut gelaufen ist, aber ich will nichts beschreien. Nicht, dass ich dann zum Schluss eingestehen muss, dass ich durchgefallen bin.Abgesehen von meinen Norwegischkenntnissen gibt es auch noch offene Fragen zu Wohnung, Krankenversicherung, Bankkonto und ähnlichen nervigen Dingen, um die man sich plötzlich selbst kümmern muss, aber vielleicht kann ich mich ja demnächst wieder öfter melden.

Wie könnte man da widerstehen?