Die ersten fünf Tage war ich noch in Werbellin auf dem YES (Young
European`s Seminar), einer Veranstaltung mit 430 Austauschschülern aus
ganz Europa und das war wirklich gut. Leute wiedertreffen, mit denen man
Vorbereitung hatte und mit denen man ein Jahr lang nicht geredet hat,
Norwegisch mit den Schweden reden, Deutsch mit Norwegern und Englisch
mit allen, zwischendrin ein paar wirklich gute Workshops, sowas sollte
es öfter geben. Da ich ja so gar kein Partymensch bin, wurde es abends
etwas langweilig und ich habe mit Sicherheit von allen am meisten Schlaf
bekommen, aber trotzdem, es war ein guter Abschluss für ein noch viel
besseres Jahr.
Nach dem YES haben mich meine Eltern abgeholt, da wir nicht gerade weit von Werbellin entfernt wohnen . Meine beste Freundin war mit, was schon allein deswegen praktisch war, weil sie immer noch redet wie ein Wasserfall und damit für unangenehme Stille gar keine Möglichkeit bestand.
Aber darüber hätte ich mir gar keine Gedanken machen müssen, den zu
Hause und mit meinen Eltern hat sich nicht viel verändert. Ich bin durch
die Tür gekommen und alles war wie immer und darüber bin ich wirklich
glücklich. Ja, meine Art "Ordnung" zu halten, gefällt meinen Eltern
immer noch nicht, ja, Papa geht mir mit seiner Pingeligkeit immer noch
auf den Keks, und ja, Mama kommt immer noch zu den unpassendsten Zeiten
in mein Zimmer geschneit und will sich unterhalten. Aber wir machen
immer noch die gleichen Witze und haben die gleiche gute Beziehung
zueinander wie vor 11 Monaten.
Ob ich mit meinen Freunden noch klarkomme, kann ich nicht beurteilen,
weil ja leider Gottes Sommerferien sind und ich die meisten noch gar
nicht gesehen habe. Aber bisher lief alles wie am Schnürchen und mit den
wichtigsten Leuten ist alles immer noch so, wie es war und wie es sein
soll.
Momentan bin ich bei meinen Großeltern zu Besuch. Familienfeiern waren
in Norwegen eindeutig schöner, aber man kann ja nicht alles haben und
ansonsten ist hier die Welt auch noch in Ordnung.
Alles Friede, Freude, Eierkuchen also und in 5 Tagen bin ich schon
wieder unterwegs nach Hause und sitze auf der Fähre von Kiel nach Oslo.
Eigentlich endet das Jahr in Norwegen ja hier und dieser Blog hat sein
Ziel erreicht. Aber ich bin eigentlich gar nicht bereit, mein Jahr in
Norwegen überhaupt enden zu lassen, denn ich werde sicher öfter von zu
Hausen nach Hause fahren und eigentlich macht es furchtbar Spaß, über
die Beziehung Norwegen - Ravna - Deutschland zu schreiben, also werde
ich vielleicht doch das ein oder andere Mal noch von mir hören lassen.