Eigentlich sollte
wohl an dieser Stelle der Vergleich ”König vs Bundespräsident” stehen,
aber ich muss gestehen, sehr weit bin ich damit noch nicht gekommen. Ich
hatte ja auch soooo viel zu tun in den letzten Wochen … . Naja, nicht
so unglaublich viel, aber immerhin war ich von Donnerstag bis Sonntag
zum Midtårssamlingen und hätte vorher eigentlich zwei Bio-Protokolle und
eine Geschichtsaufgabe schreiben müssen – aufgrund der hier bereits
ausführlich beschriebenen Verplantheit habe ich das eine Bioprotokoll
geschrieben, aber nicht hochgeladen, das andere vergessen und mit der
Geschichtsaufgabe bin ich noch nicht fertig – das muss ich jetzt also
alles hinterher machen und nebenher noch die Physikarbeit zu Hause
nachschreiben. Ja, genau, die Physikarbeit zu Hause nachschreiben. Cool eigentlich.
Aber eigentlich geht es hier ja um das Grossereigniss des Monats Januar - Camp
Nordlys, das Mitte-des-Jahres-Treffen 2010/11, in Nordnorwegen auf
Sommarøy. Es war toll. Es war YFU, was heisst, dass es vor allem aus
Essen, verrückten Aktionen und reden bestand. Am Donnerstag sind wir
zuerst von Bergen nach Oslo und dann von Oslo nach Tromsø geflogen. Wir,
das bedeutet neben mir noch jemand aus Bergen, zwei aus Ørsta und eine
aus Førde. In Bergen (oder insgesamt, das weiss ich nicht so genau)
waren diese Check-in-druck-deinen-Boarding-Pass-aus-Automaten von SAS
kaputt, sodass die Gepäckzettel von Hand ausgefüllt wurden und man per
Namenskontrolle auf einer Liste ins Flugzeug gelassen wurde. Verspätung
hatten wir auch, was aber im Endeffekt nix gemacht hat und wir hatten
noch genug Zeit für eine unfreiwillige Tour durch den halben Flughafen
in Oslo/Gardermoen.
Die
Landung in Tromsø war im Nachhinein wunderbar, in dem Moment einfach
nur schrecklich, es sieht nämlich aus, als würde man auf dem Wasser
landen.
In
Tromsø hätten wir eigentlich irgendwelche Aktivitäten haben sollen,
bevor wir mit dem Bus nach Sommarøy gefahren sind, aber wir hatten
Verspätung, deswegen hat es nur zu Kebab in der Innenstadt gereicht.
Kebab in Norwegen ist nicht Döner in Berlin, dass musste ich feststellen
und es hat zwar geschmeckt, aber ein komisches dünnes Fladenbrötchen
mit Hackfleisch, Salat und Dressing war eigentlich nicht ganz das, was
ich wollte. Gesehen hätten wir von Tromsø sowieso nicht viel, da war es
um 15:00 Uhr schon wieder dunkel. Aber die Sonne war ja auch erst vor 11
Tagen wieder aufgegangen.
Am
endgültigen Ziel, Sommarøy, wohnten wir in Hütten, die zu einem Hotel
gehörten und assen (das Wort mit sz) in einem Haus, das „5 Minuten zu
Fuss“ entfernt war. Es müssen 5 sehr norwegische Minuten gemeint gewesen
sein, wenn man sich beeilte, waren es immer noch 10. Am ersten Abend
war das Wetter besonders toll, Regen mit zugehörigem Sturm. Auf der
Suche nach der richtigen Hütte bekam man aber immerhin ein kostenloses
Gesichtspeeling. Danach habe ich nie wieder meine Regenhose vergessen.
Wir
haben alles mögliche gemacht, von den üblichen Diskusionen über
Toleranz und Werte über Eisbaden im Meer bis zu Capoeira und HipHop.
Meine Lieblingsveranstaltung waren vermutlich die abendlichen
Rumgehops-Tanzveranstaltungen – ich kann es einfach nicht. Ich versteh
einfach nicht, was so toll daran ist, zu zu lauter Musik durch die
Gegend zu hüpfen und rumzuschreien und alles, aber wenn von 50 Leuten 48
Spass daran haben, bin wohl doch ich der Fehler. Das Essen war gut,
Taco und Grøt mit Mandel (Es ist irgendwie immer noch Weihnachten, sogar
in Bergen auf dem Teich steht noch der Weihnachtsbaum – nur zu Hause,
wo noch im August die Weihnachtsdecke lag, ist schon alles
verschwunden!). Und ich habe Nordlicht gesehen! Naja, es war nur ein
ziemlich kleiner grüner Lichtfleck, aber immerhin, ich habs gesehen! Und
die Bilder im Internet sind bestimmt sowieso alle bearbeitet. Und
Sonne! Einige, die in Troms wohnen, waren ganz glücklich, nach 2 Monaten
wieder Sonne zu sehen, weil es seit dem 15. Januar zwar Sonne gab, aber
nur hinter Wolken – aber auch ich habe das Gefühl, seit Neujahr keine
Sonne mehr gesehen zu haben – es hat immer geregnet.
Ausserdem
stammt jetzt fast ein Viertel aller Fotos, die ich seit August gemacht
habe, aus Nordnorwegen, auch wenn ich natürlich wieder vergessen habe,
die Isozahl hoch und runter zu stellen, sodass jetzt ein paar Bilder
etwas rauschiger und heller als notwendig sind.
Das
beste an allem war aber doch, die ganzen anderen YFU-Leute
wiederzusehen und festzustellen, das tatsächlich (fast) alle norwegisch
sprechen. Und tatsächlich auch alle unterschiedlich sprechen. Und man
das auch hören kann. Am Donnerstag konnte ich kaum den Mund aufmachen,
ohne das irgendjemand „ikkje“ oder „eg“ wiederholte. Ich glaube, ich hab
viel mehr Dialekt gesprochen als normal, aber es gab allgemein ziemlich
viel Sprachmobbing. Offensichtlich sind Norweger auf Zeit da noch
schlimmer als normale Norweger.
Nun
geht es am Donnerstagabend mit dem Nachtzug nach fast-Oslo zu Krissie
und dann hat es sich erstmal ausgereist, aber es sind immer noch 5
Monate übrig und vielleicht traut sich ja auch mal jemand hierher. :)
Den
Vergleich werde ich im Laufe des Februars hoffentlich irgendwann fertig
bekommen. Irgendwann. Vielleicht. Oder ich schreibe mal was auf
norwegisch.
Piep sagen ist wie immer erwünscht.
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