fredag 24. september 2010

It's just different

Und das merke ich in der Schule doch immer mal wieder. An sich unterscheidet sich die Unterrichtsweise nicht so extrem von Deutschland, aber es gibt schon Dinge, die einfach anders laufen. Heute einmal Beispiele:

Der Sportunterricht

In Deutschland læuft er ungefæhr so ab: Einige Wochen lang ein bestimmtes Thema (Leichtathletik, Turnen, Basketball, Volleyball, etc.), wobei es teilweise auf das Wetter ankommt. Und dann wird geuebt und geuebt und geuebt bis es irgendwann eine Leistungskontrolle gibt.
Hier gibt es kein Thema, hier gibt es nur manchmal das Wetter. Bisher hatte ich fuenf Doppelstunden Sport und das wurde gemacht:

1. "Teamfæhigkeitsuebungen". (Wetter - Regen) Laufe kreuz und quer durch die Halle, bis Peter ( = Lehrer) eine Zahl ruft und stelle dich dann mit so vielen Leuten zusammen. Wer keine Gruppe abkriegt, muss eigentlich drei Liegestuetze machen, es recht aber, wenn man einmal kurz zusammenbricht. Dann das gleiche in gruen, diesmal wird ein Buchstabe gerufen und mindestens drei Leute muessen ihn zusammen auf dem Boden liegend bilden. Danach noch auf unterschiedliche Weise mehrmals quer durch die Halle huepfen.

2. "Joggen" (Wetter = gut) Eine Runde Joggen, raus aus der Schule, quer durch die Fussgængerzone und den Hauptbahnhof bis zu einem mittelgrossen Gewæsser. Dann Ansage: Ich bleibe hier stehen und nehme ein bisschen die Zeit, ihr lauft einmal rundherum. Es wird also losgelaufen, manche schnell, manche langsam, ich irgendwo in der Mitte. Dann ist pløtzlich niemand mehr da, ausser jemand, der den Weg auch nicht weiss. Wir verlaufen uns also prompt und legen den Rest des Weges als Spaziergang mit Quatschen zurueck, schliesslich kann man beim Rennen ja kaum auf den Weg achten. Als wir endlich zurueck sind, ist der Sportlehrer mit allen anderen bereits wieder in der Schule, obwohl die Stunde noch nicht um war. Niemand suchte uns, niemand fragt, wo wir gewesen sind, kein Ærger, weil es keine Zeiten von uns gibt.

3. "Kanonenball" (Wetter = Regen) Das gibt es in Deutschland auch. Zwei Bælle, abwerfen, wer getroffen ist muss raus, bis der Abwerfer selbst raus muss.

4. "Frisbee" (Wetter = Sonnenschein) Einmal wieder aus der Schule raus, in die andere Richtung, vom Hafen bis in einen Park. Eine Wiese ist schon durch eine andere Schule besetzt, auf der anderen wird erst das korrekte Frisbeewerfen vorgemacht, dann wird "Frisbeegolf" gespielt. Triff ein Huetchen mit einer Frisbeescheibe und mache dann mit dem næchsten weiter. Zæhle deine Versuche. Ich bin mittelschwer begeistert.

5. "Spielen und Rollen" (Wetter = Nieselregen, kalt) Einige bekannte Fangespiele, danach Uebungen wie Rolle vorwærts, rueckwærts und mit ein bisschen Springen. Ich bin ehrlich erstaunt, dass viele Mitschueler keine Vorwærtsrolle kønnen und ich die einzige bin, die zumindest einen halbwegs vernuenftigen Kopfstand kann. Offensichtlich gibt es Turnen, so wie in Deutschland, hier nicht. Ich bin gluecklich. Dann noch ein paar Uebungen: Einer stellt sich møglichst ohne Umfallen mit leicht gebeugten Knieen und geradem Ruecken hin, der andere versucht, sich einmal von vorn ueber den Ruecken wieder nach vorn herumzuangeln.

Die Fortsetzung ueber die norwegische Variante der Matheklassenarbeit lesen Sie heute Abend unter dieser Blogadresse. (-;

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